Austausch mit der École européenne Lille Métropole

Im September 2023 sind 23 Schülerinnen und Schüler unserer jetzigen 9. Klassen für 10 Tage nach Lille gefahren, um ihre Austauschpartner, deren Familien und das Schulleben an der europäischen Schule in Lille (École européenne Lille Métropole) kennenzulernen. An diesem Austausch durften alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die am Ernestinum Französisch lernen.

Über diesen sehr netten Kontakt und auf den Gegenbesuch im Frühsommer 2024 freuen wir uns sehr.

Austausch vom 18. bis 27. September2023 mit der

École Européenne Lille Métropole

Am 18. September 2023 früh morgens fuhren wir in einer Gruppe von 23 Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen mit den beiden Französischlehrerinnen Frau Kusior und Frau Günther mit der Deutschen Bahn nach Lille in Nordfrankreich. Wir alle waren sehr gespannt, nun endlich unsere Gastfamilien und AustauschpartnerInnen kennenzulernen. Trotz einiger Zugänderungen und mehrerer hektischer „Umsteige-Aktionen“schafften wir es, pünktlich am frühen Abend in Lille anzukommen. Unsere Gastfamilien holten uns am Bahnhof ab, und für manche ging es mit dem Auto, für andere mit der S-Bahn in das neue „Zuhause“. 

Am nächsten Morgen waren wir dann zum ersten Mal in derSchule. Es war ungewohnt, eine Schule zu sehen, die videoüberwacht war und ein vergittertes Eingangstor mit Kartenleser hatte. Wir mussten uns alle davor sammeln und durften erst, wenn die Pforte vom „Pförtnerhaus“ aus geöffnet wurde, nämlich wenige Minuten vor Unterrichtsbeginn um 8.15 Uhr, ins Schulgebäude. Zu spät kommen hier die wenigsten…

Am ersten Tag machten wir eine Schulrallye und spielten ein Kennenlernspiel. Das war super, weil wir so sehr schnell mehr über das Gebäude und die anderen SchülerInnen erfahren haben. Am Nachmittag haben uns dann unsere AustauschpartnerInnen die Stadt Lille gezeigt, bevor wir am nächsten Tag einen typisch französischen Schultag miterleben durften. Allerdings hatten wir früher Schulschluss als sonst in Frankreich üblich, weil nur mittwochs die Schule gegen 12 Uhr mittags endet. Dort haben wir dann auch gehört, wie wenig angenehm sich eine Schulglocke anhören kann. Die École Européenne Lille Métropole beherbergt insgesamt drei Einrichtungen, nämlich einen Kindergarten, eine Grundschule und ein Gymnasium, sodass Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters in einem Komplex unterrichtet werdenund nicht immer auf die gleiche Klingel reagieren müssen.

Die nächsten zwei Tage hatten wir bis ca. 17.00 Uhr Unterricht.Vieles war anders als in Deutschland. Insgesamt wirkten der Unterricht und auch die organisatorischen Abläufe etwas strenger und auch eher distanzierter auf uns als wir es aus Deutschland kennen. Schön waren das gemeinsame Mittagessen in der Mensa, die mehrere leckere Gerichte mit jeweils drei Gängen zur Auswahl hatte, und eine Bibliothek, in die man in Freistunden gehen konnte. Einige von uns durften auch am Deutschunterricht teilnehmen - die eigene Sprache mal aus einer ganz anderen Perspektive wahrzunehmen war definitiv spannend.

Am Samstag trafen sich sehr viele von uns in der Innenstadt,und wir verbrachten in kleineren Gruppen gemeinsam den Tag. Einige sind zum Beispiel shoppen gegangen oder haben etwas gegessen. In einer größeren Gruppe schlenderten wir zum Cita-Parc, einem Freizeitpark mit vielen Attraktionen, Buden und Fahrgeschäften, wo wir einen schönen Nachmittag verbrachten. Einige Familien unternahmen Ausflüge mit unseren MitschülerInnen, z.B. nach Brügge in Belgien oder nach Paris. Am Sonntag war dann für die meisten von uns Familienzeit.

Am Montag ging unsere deutsche Schülergruppe gemeinsam mit Frau Kusior und Frau Günther in den Zoo von Lille, wo wir einen schönen Vormittag verbrachten. Um die Mittagszeit nahmen wir gemeinsam eine Mahlzeit ein und tauschten uns über unsere Erlebnisse aus. Anschließend machten wir eine Schnitzeljagd mit vielen coolen Challenges durch die Stadt. Am Dienstag war dann wieder Schule angesagt. Es fand jedoch kein „normaler“ Unterricht statt, sondern der gesamte Schulkomplex feierte den Europäischen Sprachentag. Das bedeutete für uns, dass wir alle (einzeln!) einer französischen Schülergruppe zugeordnet wurden. Dort beschäftigten wir uns mit einer europäischen Sprache und dem dazugehörigen Land. Am Nachmittag machten wir zusammen mit den Franzosen und Französinnen noch einen Abschiedsimbiss („goûter“) in der Schule, wo wir die schönen Tage der vergangenen Woche Revue passieren ließen, bevor wir uns dann am nächsten Morgen verabschieden mussten.  


Mein persönliches Highlight dieser interessanten Fahrt war, als wir alle uns am Samstag im Zentrum der Stadt trafen und zum Cita-Parc gegangen sind, weil es unseren Zusammenhaltgestärkt hat und wir uns am Wochenende in entspannter Atmosphäre besser kennenlernen konnten.


Nicht immer einfach war es, die richtigen Worte auf Französisch zu finden, aber wir haben im Laufe des Austausches gemerkt, dass man immer einen Weg findet, um sich verständlich zu machen – auch nach knapp einem Jahr Französischunterricht! Und das war eine coole Erfahrung!


Jonas Zeitzmann (Klasse 9GF), Laura Kusior und Christine Günther