„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“
Heinrich Heine
24 bekannte Autorinnen und Autoren von Jugendbüchern konnte die Bibliotheksgesellschaft und insbesondere der Arbeitskreis Jugendbuchwoche zur 16. Celler Jugendbuchwoche vom 24.3. bis zum 27.3.2025 begrüßen. Am Gymnasium Ernestinum haben von Anfang an Lesungen in Schulklassen stattgefunden. Den Kollegen und Kolleginnen der Fachgruppe Deutsch ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, dass diese Autorenbegegnungen in allen Klassen stattfinden.
Dieses Jahr gab es für jede Klasse erstmals eine eigene Lesung. Das wurde ermöglicht durch den Verein der ehemaligen Ernestiner, der mit einer großzügigen Spende die Lesungen gefördert hat. Insgesamt fanden 32 Lesungen in allen Klassen und Kursen mit Ausnahme des Abiturjahrgangs statt.

Folgende Autoren und Autorinnen haben die Schüler und Schülerinnen mit ihren Lesungen, Erzählungen und ihrer Persönlichkeit begeistern können:
Salim Alafenisch, der Sohn eines Beduinenscheichs, verzauberte sein Publikum und entführte seine Zuhörer in eine fremde Welt mit seinen märchenhaften Stammesüberlieferungen.
Ibou Ndiaye sorgte vom ersten Augenblick an mit seinem ansteckenden Lachen und seinen lebhaften Gesten für einen fröhlichen Dialog mit den Zuhörern. Sie lernten afrikanische Lieder zu singen und erlebten interaktiv die afrikanische Kultur durch die Märchen aus dem Senegal.
Thomas J. Hauck hat nicht zu viel versprochen, wenn er von sich selbst sagt: „Ich lese für Augen und Ohren und werde mit Euch lachen und Worte und Sätze tanzen lassen.“
Simak Büchel bringt die Faszination für Geschichten näher und entführt, schauspielernd und lesend, in die Welten der Fantasie. Seine Lesungen sind spannungsgeladen, er schafft es seine Figuren stimmlich und mimisch lebendig werden zu lassen, so dass die Zuhörer sich die Bilder im Kopf vorstellen und die Geschichte miterleben konnten.
Jens Schumacher konnte die Klasse ganz in seinen Bann ziehen. Als Autor der Black Stories brachte er großformatige Rätselkarten mit, um mit den Zuhörern die kniffligen Rätsel, die sich oft um skurrile Todesfälle oder andere außergewöhnliche Ereignisse drehen, zu lösen.
Maja Nielsen konnte in ihrer Lesung über die wahre Begebenheit der legendären Tunnelfluchten aus der DDR die Hörer mit ihrer ansteckenden Erzählfreude und der mitreißenden Lesung die Hörer von sich überzeugen.
Der Krimibestsellerautor Klaus-Peter Wolf überzeugte die Schüler und Schülerinnen mit seiner bodenständigen, nahbaren und authentischen Persönlichkeit. Er sprach über seinen Werdegang, seinen Schreibprozess und seine Arbeit an Filmen. Besonders beeindruckend war seine offene und redegewandte Art, mit der er Einblicke in sein Leben und seine Arbeit gab. Diese persönlichen Erzählungen machten seinen Vortrag besonders lebendig und ansprechend.
Tobias Krejtschi faszinierte die Zuhörer mit der Vorstellung seiner Buchillustrationen. Er erzählte und zeichnete gleichzeitig auf dem Flipchart, zeigte an Beispielen, wie er Illustrationen aufbaut und welcher enorme gestalterische Aufwand dahintersteckt.
Die engagierte Thriller- und Jugendbuch-Autorin Janet Clark erreichte mit aktuellen Themen wie KI und Social Media ihre Hörer. Ihr war es zudem wichtig, über insbesondere weibliche Einflüsse auf Literatur und Gesellschaft zu informieren und diskutieren.
Hans-Jürgen Feldhaus ist Autor und zugleich Grafiker und bekannt durch seine Comicromane. Die Zuhörer begaben sich auf abenteuerliche Reisen, begleitet von unkonventionellen Charakteren, die er gekonnt während des Vortrags skizzierte.
Der bekannte Autor Boris Pfeiffer, der mit seiner Reihe „Die drei ??? Kids“ zahlreiche Kinder und Jugendliche begeistert hat, erzählte lebendig Anekdoten aus seinem Leben, die Anlass zum Schreiben gaben. Themen wie Verliebtsein, Einsamkeit oder die Herausforderungen des Lebens hat er dann auch in Gedichten verarbeitet.
Annette Mierswa las aus ihrem eindrucksvollen Buch „Unsere blauen Nächte“ darüber, wie schnell Alkoholkonsum zur Sucht wird. Dieses bewegende und wichtige Thema regte die Klasse im anschließenden Gespräch zum Nachdenken an.
Dass Tilman Röhrig nicht nur Schriftsteller, sondern auch Schauspieler ist, merkt man seinen Lesungen, die den Hörer berühren, an. So hat sein Buch „Thoms Bericht“, in dem er seine eigene Jugend verarbeitet hat, nichts an Aktualität verloren. Der 14-jährige Tom fühlt sich von der Erwachsenenwelt unverstanden, wächst mit Prügelstrafen in seiner Familie auf und verbringt drei Jahre im Heim.
Nikola Huppertz schaffte es mit ruhiger und klarer Stimme, die Schülerinnen und Schüler in ihren Bann zu ziehen und sich vielleicht ein Stück weit in die Rolle der Hauptfigur hineinzuversetzen. Sie stellte ihr Buch „Fürs Leben zu lang“ vor, das von einem 13-jähriges Mädchen namens Magali handelt. Das Buch zeichnet das Leben von Magali nach. Während der Lesung legte Frau Huppertz kurze Pausen ein, um bestimmte Situation aus dem Buch genauer zu erläutern und zeigte Bilder mithilfe einer Präsentation.
Rüdiger Bertram las aus seinem verfilmten Roman "Der Pfad" vor und erzählte über eigene Erfahrungen mit dem gefährlichen Weg über die Pyrenäen, den er selbst gegangen ist. Diese Geschichte, die im Zweiten Weltkrieg spielt, handelt von dem jungen Rolf und seinem Hund Adi auf ihrer Flucht durch die Pyrenäen. Die Zuhörer waren fasziniert von der packenden und emotionalen Erzählung, die historische Themen mit einer spannenden Handlung verbunden hat.
Stefanie Taschinski schreibt Bücher voller Wärme, Witz und Poesie, die zu Leseabenteuern einladen. In ihrer modernen Tierfabel „Funklerwald“, die auch als Theaterstück aufgeführt wird, erzählte sie vom Fremdsein und der Flucht und zeigte den Zuhörern, wieso Hilfsbereitschaft und Verständnis in diesen Zeiten so wichtig sind.