Meudon – Celle Austausch 2024


2. April, 5:20
Dienstag in der Früh traten wir unsere Reise in die über 800 km entfernte Partnerstadt Meudon, unweit von Paris, an. Unsere Gruppe, das heißt die zwei Französischlehrerinnen Frau Günther und Frau Heymann sowie 14 SchülerInnen aus den Jahrgängen 10 und 11, standen nun vollbepackt mit Koffern, Rucksäcken und einer Menge Reiseproviant am Gleis und wartete auf den ersten Zug. Nach einer kleinen Verspätung ging es auch endlich los und wir durften indessen (leider) erleben, wie sich eine fast 12-stündige Bahnfahrt quer durch Deutschland anfühlt.

Vor dem Louvre in Paris


Angekommen im hübschen Städtchen Meudon wurden wir aber erstmal herzlich vom Schuldirektor und unseren Austauschpartnern empfangen und bei einem Begrüßungsbuffet kulinarisch versorgt. Auf der französischen Seite standen uns ebenfalls 13 Jugendliche, davon größtenteils Jungen, und zwei freundliche Damen, eine Deutschlehrerin und eine Schulbibliothekarin, gegenüber. Danach hieß es erstmal sich von seinen deutschen Klassenkameraden zu verabschieden und seine neue Gastfamilie kennenzulernen. Mit Auto, Bus oder zu Fuß kamen wir nun also bei unserem neuen Zuhause an.
Für etwa 5 Tage bekamen wir die Möglichkeit, ein neues Land und Kultur, so auch die Weltstadt Paris, zu entdecken, eine (nicht zu) fremde Sprache zu sprechen und natürlich auch aufregende Momente mit unserer Austauschgruppe zu erleben.
Am darauffolgenden Tag bekamen wir erstmal einen Einblick vom französischen Schulalltag im „Lycée Rabelais“, wo wir fünf Schulstunden miterlebten. Schon sehr schnell fielen uns einige Unterschiede auf: Beispielsweise wird das Schulgelände von einem Zaun begrenzt und man kann nur zu bestimmten Uhrzeiten das Eingangstor passieren. Zudem bekommen die französischen Schüler viel von ihren Lehrkräften diktiert und es gibt insgesamt mehr Frontalunterricht als bei uns. Den Nachmittag durften wir frei gestalten und viele von uns nutzten ihn für einen Pariser Stadtbummel. Donnerstag stand die französische Kultur und Geschichte auf dem Tagesprogramm: Wir besuchten vormittags eines der größten Schlösser Europas, nämlich das Schloss von <<Versailles>>. Wir waren von der Pracht und der Größe des Palastes sehr beeindruckt. Einzig und allein die anderen tausend Besucher und der Dauerregen störten etwas. Nachmittags wurden wir in Gruppen aufgeteilt und unternahmen eine lustige, wenn auch anstrengende Rallye durch Meudon.
Schnell kam auch der letzte Tag unseres Austausches, an dem wir zunächst das bekannte Kunstmuseum <<Musée d´Orsay>> besuchten und eine Stadtbesichtigung von Paris mit Halten an berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Louvre sowie dem Künstlerviertel Montmartre, welches viele wegen der imposanten Kathedrale „Sacré-Cœur“ kennen, machten.
Zum Abschluss des Tages und des ersten Teils des Austausches gingen wir zusammen in eine klassischen Crêperie in der Pariser Innenstadt und aßen dort leckere Crêpes oder Galettes zum Abendbrot. Am Samstagvormittag dann nahmen wir den Zug zurück nach Hause, der uns zur Abwechslung pünktlich an unser Ziel brachte.
Insgesamt war die Fahrt für uns sehr interessant und spannend: „Ich fand die Landschaft in Meudon sehr schön und auch das Château in Versailles war sehr interessant. Außerdem hat die Verständigung auf Französisch meistens gut funktioniert. Paris ist auf jeden Fall einen Besuch wert!“ (Livia 11GF)
 
3. Mai, 18:00
Rund einen Monat später trafen wir uns, wie beim Mal zuvor am Celler Bahnhof, um dort unsere Austauschpartner abzuholen. Auch diesmal stand ein volles und abwechslungsreiches Programm an. Nun waren es die Franzosen, die ein für sie fremdes Land besuchten und eine noch relativ neue Sprache sprechen mussten. Direkt am ersten Tag ging es mit dem Zug ins nahegelegene Hannover und so auch ins Wilhelm- Busch- Museum, welches für seine Karikaturen bekannt ist. Anschließend kamen wir zum Neuen Rathaus und ein Großteil von uns besuchte die dortige Aussichtsplattform und konnte auf diese Weise einen wunderschönen Blick über die Stadt erhaschen.

Vor dem Neuen Rathaus in Hannover


Einen Tag später trafen wir uns in der Schule und die Franzosen begleiteten unseren Schultag. Am Nachmittag wurden unsere Orts- und Geschichtskenntnisse während einer anschließenden Stadtrallye unter Beweis gestellt und zum Schluss bekamen wir alle als Stärkung ein erfrischendes Eis. Unsere Altstadt, die als Endstation der Rallye diente, zeigte sich bei strahlender Sonne von ihrer besten Seite. Donnerstag dann machten wir uns in der Schule an unsere Projektarbeit zum Thema <<l´eau>> (=Wasser) und stellten die Ergebnisse einander vor. Dabei gab es interessanterweise sehr unterschiedliche kreative Umsetzungen dieses Themas: Es ging von einem Quiz über die Flüsse Aller (fließt durch Celle) und Seine (fließt durch Meudon) bis zu selbstgeschriebenen Songs.
Wie schon in Frankreich bildete der Abschluss unseres Austausches ein gemeinsames Essen, nur, dass wir diesmal die Gerichte selbst zubereiteten, was uns teils vor große Herausforderungen stellte. Zu Essen gab es eine traditionelle Spargelcremesuppe, Kartoffelsalat und zum Nachtisch Rote Grütze. Zum krönenden Abschluss trafen sich viele von uns abends noch an den Dammerschwiesen, um Volleyball zu spielen oder um einfach nur zusammen zu sein. Am nächsten Morgen hieß es dann einander <<Au revoir!>> oder „Auf Wiedersehen!“ zu sagen, da der Abreisetag gekommen war. Vollbepackt mit vielen lustigen und schönen Erinnerungen ging es für die Franzosen nach Hause und für uns dann wieder zurück in unseren normalen Schulalltag.
(Katharina 11GF)