Nachdem die thailändischen Austauschschüler- und Schülerinnen uns bereits im Oktober vergangenen Jahres besucht haben, waren nun wir, die Schüler vom Gymnasium Ernestinum und der Oberschule Westercelle an der Reihe, das Land unserer Partner und Partnerinnen kennenzulernen. Das Thema der diesjährigen Austauschbegegnung ist ,,Klima im Wandel als multikulturelle Herausforderung“, eine wichtige Thematik, die uns alle betrifft.
Am 14.01 diesen Jahres war es endlich soweit, endlich konnten wir unsere Austauschpartner in Thailand wieder begrüßen. Vor Ort in Bangkok angekommen fiel uns natürlich eines zu Beginn auf: Der Temperaturunterschied! Auch der hektische Verkehr und die teils starke Luftverschmutzung waren für uns erst einmal eine Herausforderung, an die es sich zu gewöhnen galt.
In den folgenden Tagen haben wir schließlich sehr viele Ausflüge unternommen, doch einer blieb ganz besonders in Erinnerung: Der Tempel Wat Phra Kaew. Die außergewöhnliche Architektur dieser Anlage und des großen Königspalastes brachte uns zum Staunen. Wir begegneten vielen Mönchen, Statuen und im Tempel selbst dem heiligen „grünen Buddha“, auch Smaragdbuddha genannt, eine der wichtigsten Abbildungen des Begründers des Buddhismus. Wichtig war es für uns auch darauf zu achten, dass es als strengstens verboten galt, Fotos von der Figur zu machen, oder den Tempel mit Schuhen zu betreten. Entsprechend war es für uns ein ganz besonderes Privileg, diesen im Tempel mit unseren eigenen Augen betrachten zu dürfen.
Neben den vielen Ausflügen haben wir natürlich auch regelmäßig die Triamudom-SuksaSchule im Herzen Bangkoks besuchen dürfen. Um diese renommierte und von über 4000 Schülern besuchte Schule betreten zu können, haben unsere Partner und Partnerinnen uns die entsprechenden Schuluniformen besorgt. Die Schulkleidung wird allerdings in Thailand nicht nur zum Unterrichtsbesuch getragen, sondern auch im Alltag. Grund dafür ist wohlmöglich der Komfort, allerdings auch die Anerkennung in der Gesellschaft, die sie mit sich bringt. Wir selbst durften auch die Erfahrung machen, dass wir als Austauschschüler auf die Einheimischen einen positiven Eindruck machten, trugen wir die Uniformen. Darüber hinaus konnten wir die Tempelanlagen ohne Bezahlung erkunden. Oft wurden wir neugierig angesprochen und die Menschen freuten sich über unser Interesse an ihrer Kultur.
An den darauffolgenden Tagen erlebten wir mit unseren Partnern die verschiedensten Dinge: Manche besuchten einen der berühmten Nachtmärkte oder „Floating Markets“ Bangkoks, andere bekamen einen Einblick in die scheinbar endlose Welt der gigantischen Shoppingmalls. Weitere Schüler fuhren an einen der zahlreichen Strände der Umgebung. Doch auch das schulische Programm konnte sich sehen lassen: In den zwei Wochen erlernten wir auch, wie man beispielsweise nachhaltige Behälter aus Bananenblättern für das typische Gericht „Mango Sticky Rice“ bastelt, oder wie wir unseren Namen in Thai schreiben können. (Keine so leichte Aufgabe, denn das Alphabet hat 44 Buchstaben!) Außerdem führten uns unsere zahlreichen Ausflüge bis in den Naturpark der thailändischen Prinzessin Sirindhorn, welcher sogar Mangrovenwälder beheimatet und ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung vor Ort ist.
Den höchsten Berg Bangkoks, den sogenannten „Golden Mount“ gelang es uns auch zu erklimmen. Abschließend beendeten wir die zwei Wochen in der Hauptstadt mit einer abendlichen Bootsfahrt über den Chao Praya Fluss mit atemberaubender Aussicht auf die nächtliche Skyline und die Wolkenkratzer der Stadt. Als letztes Ziel unserer Reise stand schließlich die Küstenstadt Hua Hin auf dem Programm, auf die sich viele Schülerinnen und Schüler aufgrund des Hotelaufenthalts und der abendlichen Trips zu den weitverbreiteten Convenience Stores freuten. Den krönenden Abschluss und das Highlight unseres Trips bildete schließlich für viele die Besichtigung einer tief im Berginneren gelegenen Höhle mit einem Tempel, in der nur für eine kurze Tageszeit im Winter die Sonne scheint, welche ein beeindruckendes Lichtspektakel erschafft.
Die zweieinhalb Wochen in Thailand gingen schneller vorbei als erwartet. Was bleibt sind jedoch unvergessliche Eindrücke eines farbenfrohen, offenen Landes, das neben freundlichen Menschen auch eine außergewöhnliche Natur und Kultur zu bieten hat, sowie Erinnerungen und Erfahrungen, die uns Teilnehmern und Teilnehmerinnen der außergewöhnlichen Reise wohl ein Leben lang erhalten bleiben.
Von Janna Baumbach, Selina Savgat, Jg. 12