Verbindliches Lernen zu Hause - Elternbrief

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern!

Wie im letzten Brief vom 16.4.2020 angekündigt, beginnt in dieser Woche die Phase des „verbindlichen Lernens zu Hause“ sowie in der kommenden Woche die unmittelbare Vorbereitung auf die Abiturprüfungen.

Zum Konzept für das "Lernen zu Hause"

Inzwischen liegen die rechtlichen Vorgaben zum „verbindlichen Lernen zu Hause“, zur Hygiene in der Schule, zur Durchführung von Abiturprüfungen, zur schrittweisen Rückkehr der übrigen Jahrgänge und deren Leistungsbeurteilung vor, die für unsere Planungen zur konkreten Umsetzung am Ernestinum die Grundlage bilden.

Für den heutigen Brief konzentriere ich mich auf die jetzt besonders akuten Aspekte, während bis zur schrittweisen Rückkehr der verschiedenen Jahrgänge ab dem 11.5. und 18.5.2020 noch genügend Zeit bleibt, um Hygienemaßnahmen im Einvernehmen mit dem Schulträger und die weiteren Details der Unterrichtorganisation sorgfältig in engem Kontakt mit Eltern- und Schülervertretung zu planen. Hierzu werden jeweils rechtzeitig die nötigen Informationen bekanntgegeben. 

Für den aktuellen Abiturjahrgang 13 beginnt am kommenden Montag, 27.4.2020, eine zweiwöchige Phase von Unterricht in der Schule in den jeweiligen Prüfungsfächern, bevor am 11.5.2020 die Serie der Zentral-Abitur-Klausuren beginnt. Ebenfalls ab dem 27.4.2020 befinden sich auch Schülerinnen und Schüler der IGS aus deren Klassen 9 und 10 zur Vorbereitung auf deren Abschussprüfungen im Schulzentrum. Dies haben wir bei unseren Planungen berücksichtigt, unser Jahrgang 13 ist gestern bereits direkt von Frau Fritz mit allen notwendigen Informationen und einem neuen Stundenplan versorgt worden.

Bevor ich zum eigentlichen Schwerpunkt des heutigen Briefes komme, bitte ich zur Unterstützung unserer weiteren Planungen um eine Rückmeldung per Mail an die Schulleitung, falls der Schulbesuch ab Mai/Juni wegen Vorerkrankungen der Schülerin/des Schülers oder im selben Haushalt lebender Angehöriger als ein erhebliches Risiko einzustufen ist.

Für das „verbindliche Lernen zu Hause“ hat Herr Henniger am Wochenende einen Konzeptentwurf vorbereitet, den wir gestern im Lichte der inzwischen eingetroffenen Erlasse überarbeitet und den Lehrkräften zur Umsetzung zugeleitet haben. Dieses Konzept wird hier nachstehend dargestellt, aber auch auf der Homepage und bei I-Serv hinterlegt.

Für das „Lernen zu Hause“ ist I-Serv die verbindliche Kommunikationsplattform, die uns schon in den letzten Wochen sehr gute Dienste leistete. Aufgaben für jeweils eine Woche werden jetzt regelmäßig von allen Lehrkräften in das Aufgaben-Modul eingestellt und müssen von allen Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden. Rückfragen und persönlicher Austausch erfolgen über das I-Serv Messenger-Tool, über das u.a. wöchentliche Telefonate mit den Klassenlehrkräften/Tutoren vereinbart werden. Auch eine Funktion für Video-Konferenzen steht bei I-Serv zur Verfügung und ist schon erprobt worden, daher sind gut gemeinte Unterstützungsangebote mit anderen kommerziellen Anbietern nicht erforderlich.

Wesentliches Anliegen beim „verbindlichen Lernen (bzw. Arbeiten) zu Hause“ bleibt weiterhin, dass Eltern nicht in die Rolle von Hilfs-Lehrern gedrängt werden, sondern dass Aufgabenstellungen von den Schülerinnen und Schülern allein und selbständig bewältigt werden können. Auch sollen nicht in großem Umfang Dokumente ausgedruckt werden; die unterschiedlichen Möglichkeiten in den einzelnen Haushalten sind uns durchaus bewusst. Vielmehr entspricht es ausdrücklich der Vorgabe aus dem Kultusministerium, wenn sich die über I Serv versendeten Aufgaben auf die vorhandenen Schulbücher beziehen oder Lektüre-Aufträge sind. Sollten sich noch Schulbücher im Schließfach in der Schule befinden, können sie an jedem Werktag von 8.00 bis 13.00 Uhr hier abgeholt werden. Eine unmittelbare Benotung der zu Hause erledigten Aufgaben erfolgt zwar in der Regel nicht, aber die Aufgaben sollen durchaus als häusliche Vorbereitung auf in der Schule stattfindende benotete Lernkontrollen dienen. Weitere Informationen zur Bewertung und zu überhaupt noch möglichen Lernkontrollen in diesem Schuljahr werden rechtzeitig jeweils vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung an Sie und Euch weitergegeben.

Nun wünsche ich aufschlussreiche Lektüre des Konzeptes und ein erfolgreiches „Lernen zu Hause“ und freue mich natürlich wie alle Lehrerinnen und Lehrer auf die hoffentlich bald wieder möglichen persönlichen Begegnungen, denn echter Unterricht speziell am Gymnasium besteht doch wesentlich aus dem gemeinsamen Diskurs über die individuell angeeigneten Inhalte, aus dem gemeinsamen Diskutieren von Lösungswegen und Lösungsvorschlägen, Vorbereitung auf echte Wissenschaft.

Deutlich sollte in den Familien noch einmal thematisiert werden, dass jede Person für ein weiteres gesundes Zusammenleben verantwortlich ist und dieses durch die Einhaltung der Abstandsregel und Hygiene-Hinweise gewährleisten muss.

Für Rückfragen zu technischen Problemen mit I-Serv stehen Herr Henniger und Herr Neumann, für die Einrichtung von Benutzerkonten (sofern noch nicht geschehen) Herr Sdrojek und für inhaltliche Fragen zu den jeweiligen Aufgaben die Fach- und Klassenlehrkräfte zur Verfügung.

Herzliche Grüße

J. Habekost, Schulleiter

 

Konzept zur digitalen Umsetzung des „verbindlichen Lernens“ ab dem 22.04.2020 als Grundlage für die schrittweise Wiederaufnahme des Unterrichts am Gymnasium Ernestinum.

 

Grundlegendes:

 

Für das tägliche „Lernen zu Hause“ gelten folgende Vorgaben (vgl. „Schule in Corona-Zeiten. Leitfaden für Schulleitungen, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte an Schulen.“):

 

Umfang:

 

  • Schuljahrgänge 5 bis 8 des Sekundarbereiches I: 3 Stunden

  • Schuljahrgänge 9 und 10 des Sekundarbereiches I: 4 Stunden

  • Schuljahrgänge 11-13 des Sekundarbereiches II: 6 Stunden

 

Durchführung der Online-Beschulung am Ernestinum via IServ:

 

Vor dem Hintergrund der Menge der Aufgaben (1/2 der normalen Stundenzahl pro Tag!) für Schülerinnen und Schüler, des sich daraus ergebenden Arbeitsaufwandes und dem notwendigen Kommunikationsaufwand wird die Arbeit nach einem Wochenplanmodell empfohlen, um eine Entzerrung zu ermöglichen. Es ist zu beachten, dass die Arbeit nach einem Wochenplanmodell Erläuterungen und Einarbeitungszeit benötigt. Grundlage dafür sollte der Stundenplan sein. (Beispiel: Mathe-Doppelstunde regulär am Montag = Aufgabe am Montag stellen —> Aufgabe bis zum nächsten Montag erledigen lassen; Englisch-Doppelstunde mittwochs —> Aufgabe bis zum folgenden Mittwoch usw.) Die Klassenlehrerinnen und -lehrer haben die Aufgabe, den Gesamtumfang der erteilten Aufgaben zu prüfen und, wenn es notwendig ist, regulierend einzugreifen.

 

Aufgaben stellen:

 

  • Aufgaben können jeder Klasse und jedem angelegten Kurs über das Aufgabenmodul (linke Seite Hauptmenü; dann rechts oben „Aufgaben stellen und verwalten“) gestellt werden

  • neben einer Aufgabenbeschreibung kann auch ein Arbeitsblatt beigefügt werden

  • für die Schülerinnen und Schüler kann ausgewählt werden, ob eine Datei oder ein Text als Lösung abzugeben ist (das kann auch lediglich eine Bestätigung sein, dass man die Aufgabe erledigt hat!)

  • um allen Kolleginnen und Kollegen, besonders aber den Klassenleitungen den Überblick über die Aufgaben der/ihrer jeweiligen Klasse zu ermöglichen, werden allen Lehrkräften alle Aufgaben angezeigt. Sollte dies im Einzelfall zu unübersichtlich sein, kann man sich die Aufgaben nach Gruppen filtern lassen.

 

Kommunikationsangebote:

 

  • die Klassenlehrkräfte (in der Oberstufe der Tutor) sind dazu verpflichtet, einmal in der Woche einen telefonischen Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern herzustellen

  • zur inhaltlichen Betreuung der gestellten Aufgaben soll die Kommunikation über das Messenger-Tool auf IServ geführt werden

  • Fachlehrkräfte richten dazu einen Chat ein und benennen ihn eindeutig (z.B. Geschichte 5a)

  • die Schülerinnen und Schüler werden über das Vorhandensein des Chats informiert und müssen diesem beitreten

  • die Kommunikation funktioniert ähnlich wie über WhatsApp, allerdings erfolgen die Benachrichtigungen bei nicht geöffnetem Messenger-Tool nicht so zuverlässig wie über andere Dienste (der Messenger muss also regelmäßig aktualisiert bzw. neu geöffnet werden)

  • alle Lehrkräfte reagieren von Montag bis Freitag innerhalb von 24h auf Messenger-Nachrichten und vereinbaren gegebenenfalls telefonische Rücksprachen.

 

Grundsätzlich bleibt die Kommunikation über Mail und Dateiordner zwar möglich, besonders die Mailkommunikation mit Anhang ist aber sehr datenintensiv und erschwert den Kolleginnen und Kollegen den Überblick.

Da diese Form des Unterrichts neu und für viele (auch SuS natürlich) ungewohnt ist, bitte ich um Rücksicht und Geduld bei Problemen. Für Fragen und Hilfestellungen stehen Herr Neumann und Herr Henniger gerne zur Verfügung.