Rundbrief zum Wiedereinstieg der Jahrgänge 9 und 10 und zum Hygienekonzept

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem wir in den letzten vier Wochen zunächst das „verbindliche Lernen zu Hause“, außerdem für den Abiturjahrgang 13 ab dem 28.4. den Präsenzunterricht zur Prüfungsvorbereitung und seit dem 11.5. die Abiturklausuren und parallel dazu den Präsenzunterricht für Jahrgang 12 organisiert haben, beginnt in der kommenden Woche ab dem 18.5. der Präsenzunterricht für die Klassen 9 und 10.

Hierfür möchte ich Ihnen und Euch mit diesem Rundbrief die für den erfolgreichen Start am kommenden Montag notwendigen organisatorischen Informationen und Verhaltensgrundsätze zum Infektionsschutz vermitteln.

Der Rundbrief als .pdf-Dokument


Ab dem 25.5. soll laut Stufenplan der Landesregierung die schrittweise Rückkehr der restlichen Jahrgänge in die Schule folgen, es kommen also noch nicht alle restlichen Klassen auf einmal zurück. Die genaue Reihenfolge der schrittweisen Rückkehr für die einzelnen Klassenstufen ab dem 25.5. bis Anfang Juni ist allerdings seitens der Landesregierung noch nicht endgültig terminiert. Sobald uns hierfür die Festlegungen der Landesregierung bekannt sind, werde ich den endgültigen Sachstand in einem neuen Rundbrief mitteilen. Mit unseren grundsätzlichen Planungen und dem schuleigenen Hygienekonzept haben wir allerdings auch für diese Phase schon vorgesorgt. Das schuleigene Hygienekonzept setzt den Hygiene-Rahmenplan des Landes Niedersachsen konkret am Gymnasium Ernestinum um und ist für alle Personen im Ernestinum verbindlich, es ist auf unserer Homepage nachzulesen.


Wesentliche Regeln und Grundsätze des Hygienekonzeptes sind folgende:


Alle Personen müssen in der Schule immer und überall, auf dem Schulhof, den Fluren und in den Unterrichtsräumen den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten und die Vermischung von Schülern verschiedener Schulen und verschiedener Klassen derselben Schule muss unbedingt vermieden werden. Der Zugang ins Gebäude erfolgt für unsere Jahrgänge 7 bis 12 nur aus Richtung Sportplatz (also von Norden) durch den Seiteneingang der Schulstraße, um von dort in den östlichen Ernestinum-Trakt zu gelangen, Ausgang ist die Tür zwischen den Räumen 80 und 81. Fahrräder sollen nur in den Ständern außen auf der Nordseite oder im östlichen Keller unter Raum 88/89 abgestellt werden. Nach dem Betreten des Gebäudes begeben sich alle Schülerinnen und Schüler umgehend zum Händewaschen, je nach Andrang entweder in den Toiletten-Anlagen beim Atrium oder – besser -  an den Waschbecken in den Unterrichtsräumen, wo inzwischen Seifenspender und auch einige Papierhandtücher bereitliegen. Zur Müllvermeidung bitten wir aber darum, ein eigenes kleines Handtuch in einer Plastiktüte in der Schultasche mitzubringen.
Die Pausen werden ebenfalls auf der Nordseite in Richtung Sportplatz oder auf dem Hof vor der Mensa verbracht, sofern nicht in der Mensa Abitur-Klausuren geschrieben werden. Der Haupteingang und der vordere Schulhof bleiben vorerst der IGS vorbehalten. Auf den Fluren sind durch Pfeile markierte „Einbahnstraßen“-Regelungen zu beachten, das hintere Treppenhaus im Ernestinum-Trakt ist nur aufwärts, das vordere nur abwärts zu benutzen. Die Teeküche muss leider weiterhin geschlossen bleiben, auch der Mensa-Betrieb bleibt verboten.
In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gilt die Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken, in der Schule wird das Tragen zumindest auf den Fluren und in den Pausen durchaus empfohlen, allerdings insbesondere in den Unterrichtsstunden nicht zwingend verlangt. Da die Vermischung von Schülern verschiedener Klassen auch im Unterricht unbedingt vermieden werden soll, dürfen weiterhin weder AGs im offenen Ganztag noch Fachunterricht in klassenübergreifenden Lerngruppen stattfinden, wie er in Werte und Normen oder kath. Religion und Fremdsprachen sonst üblich ist. Für die Fächer ev. und kath. Religion sowie Werte und Normen müssen die Schüler daher im Klassenverband zusammenbleiben (sofern der Unterricht nicht in Randstunden liegt), erhalten aber digital von ihren jeweiligen Fachlehrkräften eigene Aufgaben, so dass der gemeinsame Präsenzunterricht in der Klasse mit Binnendifferenzierung (oder bei Randstunden digital zu Hause) erfolgt.
Sämtlicher Präsenzunterricht soll möglichst ohne Raumwechsel organisiert werden, da nach jeder Raumnutzung die benutzten Plätze gereinigt werden müssen. Dementsprechend behält jeder Schüler den einmal zugewiesenen Platz. Am ersten Schultag wird von der Klassenlehrkraft ein verbindlicher Sitzplan erstellt, von dem ein Exemplar im Klassenraum ausgehängt und eine Kopie bei der Schulleitung hinterlegt wird, damit ggf. das Gesundheitsamt Kontaktpersonen nachvollziehen kann. Toiletten- bzw. Waschräume (im Bereich der Räume 01-09 sowie gegenüber dem Atrium) dürfen nur einzeln benutzt werden, vor den Türen sind daher Wartezonen mit Abstandmarkierungen zu beachten. Für den Präsenzunterricht ab dem 18.5. und für die weiteren Klassen ab dem 25.5. erstellt Herr Dr. Barlage mit großem Zeitaufwand jeweils angepasste, möglichst kompakte Stundenpläne und Raumbelegungen, die unbedingt eingehalten werden müssen und digital über die Klassenlehrkräfte vermittelt werden.
Zur Sicherstellung des Mindestabstandes werden alle Klassen in zwei Gruppen (A+B) aufgeteilt und kommen nur wochenweise abwechselnd in die Schule: Gruppe A: 21. (ungerade) Kalenderwoche ab 18.5. und alle weiteren „ungeraden“ Kalenderwochen; Gruppe B: 22. (gerade) Kalenderwoche ab 25.5. und alle weiteren geraden Kalenderwochen bis zu den Sommerferien. Wir haben diese Festlegung auf den wochenweisen Tausch nach sorgfältiger Abwägung möglicher Alternativen und vorgebrachter Wünsche getroffen, weil sie den Familien gerade bei mehreren Kindern an unterschiedlichen Schulen mehr Übersicht und Planungssicherheit ermöglicht. Denkbare Benachteiligungen durch Feier- und Brückentage für Gruppe A oder den um eine Woche verzögerten Beginn des Präsenzunterrichts für Gruppe B gleichen sich bis zu den Sommerferien einigermaßen aus. Die Aufteilung wurde von der Schulleitung für die einzelnen Klassen auf unterschiedliche Weise vorgenommen, um u.a. entsprechend der Sprachenwahl und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Raumgrößen arbeitsfähige Lerngruppen zu erreichen, ansonsten wurde nach dem Alphabet der Klassenliste geteilt. Diese Aufteilung wird der jeweiligen Klasse rechtzeitig durch ihre Klassenlehrkraft über IServ mitgeteilt. Nur in besonders begründeten Härtefällen kann ggf. von den Klassenlehrkräften ein Tausch vorgenommen werden.
Die Gruppe B der Klassen 9 und 10 (bis zum Schulbeginn am 25.5.) und die Klassen 5 bis 8 und 11 werden weiterhin digital mit Aufgaben für das „verbindliche Lernen zu Hause“ versorgt, während die in den Präsenzunterricht zurückgekehrten Schülerinnen und Schüler wieder persönlich in der Schule mit Hausaufgaben für die nachfolgende Woche zu Hause ausgestattet werden und ihre Lösungen auch wieder im Unterricht gemeinsam vergleichen. Für unseren Umgang mit dem „verbindlichen Lernen zu Hause“ haben wir im Rahmen der von den Klassenleitungen geführten Telefongespräche mit den Familien, aber auch von Eltern direkt an die Schulleitung gerichtet, etliche sehr positive Rückmeldungen erhalten. Darüber freuen wir Lehrerinnen und Lehrer uns sehr, denn die Erstellung, Übermittlung, Korrektur und Besprechung digitaler Hausaufgaben kostet in der Tat deutlich mehr Zeit und Energie als der normale Unterrichtsbetrieb. Zugleich bleiben wir bemüht, die Möglichkeiten der Familien nicht zu sehr zu strapazieren. 
Es hilft uns sehr, dass wir rechtzeitig die Entscheidung zur Einführung von IServ getroffen hatten und nun in der Corona-Situation mit einem guten Werkzeug arbeiten können, dessen vielseitige Möglichkeiten mit Video-Konferenzen und der jetzt ermöglichten Verzahnung mit der vom Land Niedersachsen gerade erst gestarteten Bildungs-Cloud wir uns jetzt immer besser nutzbar machen können, allerdings immer nach der Maßgabe, was für eine bestimmte Lerngruppe und Unterrichtssituation wirklich sinnvoll und für Familien zumutbar ist. Allen am Aufbau und der laufenden Weiterentwicklung dieser digitalen Kommunikationsplattform und ihrer Nutzung beteiligten Lehrkräften, namentlich Herrn Henniger, möchte ich dafür herzlich danken. Danken möchte ich aber auch Ihnen und Euch allen, den Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften, die sich mit großer Aufgeschlossenheit, Geduld und Flexibilität, aber auch hohem Zeiteinsatz auf die ungewohnten Arbeits- und Lernbedingungen eingelassen haben und nun weiterhin neue Möglichkeiten erproben.
Sehr erfreulich ist auch, dass wir mit finanzieller Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Ernestinums gebrauchte Laptops, die uns von der TUI vor einiger Zeit gespendet worden waren, mit aktuellem Betriebssystem wieder nutzbar machen lassen und für das „verbindliche Lernen zu Hause“ an Schülerinnen und Schüler mit unzureichenden häuslichen Arbeitsmitteln verleihen konnten. Sollten Familien noch Bedarf bei Klassenlehrkräften oder Tutoren anmelden, stehen noch ausreichend weitere Laptops zur Verfügung. Dem Vermittler der Gerätespende und dem VFF nochmals herzlichen Dank!
Nicht ganz so erfreulich ist das Thema Klassen- und Studienfahrten: Zwar ist inzwischen vom Land die Übernahme von Storno-Kosten für die Schulfahrten in Aussicht gestellt worden, die im noch laufenden Schuljahr geplant und auf behördliche Anordnung abgesagt werden mussten. Große Unsicherheit besteht aber für alle nach den Sommerferien geplanten Fahrten, für die jetzt Anzahlungen oder zumindest verbindliche Buchungen anstehen. Wegen der noch bestehenden Grenzschließungen sah ich mich daher – auch nach Beratung mit der Landesschulbehörde - gezwungen, die Auslands-Studienreisen der drei Seminarfachkurse 12 nach Ungarn, Tschechien und Dänemark zu stornieren. Das Risiko, selbst bei zwischenzeitlich wieder offenen Grenzen die geplanten Besichtigungen nicht durchführen zu können, antideutschen Anfeindungen ausgesetzt zu werden und bei neuerlicher Verschärfung der Lage festzusitzen, erscheint derzeit einfach zu hoch. Um getätigte Anzahlungen zu retten, werden bereits Möglichkeiten der Umbuchung auf Ziele innerhalb Deutschlands geprüft. Auch für einige andere Fahrten wird noch die Umbuchung auf einen späteren Zeitpunkt erwogen.
Weiterhin bleiben Versammlungen der Schulgemeinschaft ebenso wie Orchesterproben oder Konzerte verboten. Das betrifft leider auch unseren Abiturjahrgang, der gerade sehr tapfer seine Klausuren schreibt und dessen ursprünglich am 3.7. geplante Entlassungsfeier abgesagt werden musste. Gleichwohl hoffen wir, die jetzt für den 10.7.2020 terminierte Zeugnisausgabe doch in irgendeiner Form gemeinsam und festlich gestalten zu können, vielleicht unter freiem Himmel. Näheres wird im Lichte der weiteren Entwicklung und ggf. neuer Vorgaben rechtzeitig bekannt gegeben. Unsere Fachkonferenzen arbeiten auch ohne Zusammenkunft weiter und treffen notwendige Entscheidungen, z.B. über die Einführung eines neuen Lehrbuches, im Umlauf-Verfahren. Auch unsere Musiker bleiben nicht untätig, organisieren die Fortsetzung der Chorklassen-Ausbildung für die Rückkehr der 5. und 6. Klassen und verlagern z.B. die Band-Probe ins „Home-Office“. Das von Herrn Stelljes erarbeitete Musik-Video unserer Band „Room 55“ findet man inzwischen auf unserer Homepage. Internationale persönliche Begegnungen müssen zwar derzeit ausfallen, aber auch die Arbeit unseres Europaschul-Teams geht weiter. Für die von Herrn Kapp initiierten und dokumentierten internationalen E-Mail-Projekte ist dem Ernestinum jetzt der „eTwinning-Award 2020/21“ der EU verliehen worden. Auch hierzu findet man Informationen auf der Homepage und in der lokalen Presse.
Auf unsere attraktive und interessante Homepage kann ich auch für die Fragen zur Profilwahl für den Übergang von Klasse 7 zu Klasse 8 verweisen: Für die ab Klasse 8 belegbaren dritten Wahlpflichtsprachen Französisch und Griechisch haben die Fachgruppen Informationen und auch Videos vorbereitet. Dasselbe gilt auch für das naturwissenschaftliche Profilangebot ab Klasse 8. Zudem werden alle 7.Klassen über IServ über die Profilwahl rechtzeitig direkt informiert werden. Auch das Anmeldeverfahren für die künftigen 5. Klassen ist vom Schulträger einheitlich insofern modifiziert worden, dass ab dem 28.5. bis 3.6.2020 auch eine schriftliche Anmeldung möglich ist, die Möglichkeit der persönlichen Anmeldung am 4. und 5.6. aber erhalten bleibt. Nähere Informationen und die Anmeldeunterlagen findet man ebenfalls auf der Homepage. Da der Tag der offenen Tür, der Hospitationstag und der Info-Abend leider ausfallen mussten, haben die Fachgruppen Französisch, Latein und Russisch aktuelle Informationen zur Sprachenwahl ab Klasse 5 für die Homepage erarbeitet und über die Arbeit des Ernestinums insgesamt informiert eine sehr attraktiv gestaltete neue Präsentation auf der Homepage. Hierfür gilt mein herzlicher Dank Herrn Schreiner, Herrn Mansholt, Frau Boll-Wagner und den drei Sprach-Fachgruppen. Selbstverständlich besteht jederzeit die Möglichkeit, eine persönliche Schullaufbahnberatung zu verabreden.
Nach nunmehr 3 DIN A 4 Seiten danke ich Ihnen und Euch allen für die sorgfältige Lektüre dieses Rundbriefes, für die Einschärfung der Hygiene-Regeln in den Familien und deren gewissenhafte Einhaltung in der Schule sowie für die wohlwollende Begleitung und Unterstützung unserer Arbeit.
Auf die wieder möglichen persönlichen Begegnungen freue ich mich – wie wohl fast alle - sehr und grüße alle herzlich!
Ihr und Euer J. Habekost!​